Welche Investoren kaufen verschuldete Unternehmen?

Welche Arten von Investoren sind auf den Erwerb verschuldeter und notleidender Unternehmen spezialisiert? Dieser Artikel stellt die verschiedenen Investorentypen vor und zeigt, wie Sie den richtigen Partner für Ihr Unternehmen finden.

11 min Lesezeit

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Der Verkauf eines verschuldeten Unternehmens erscheint zunächst paradox – wer möchte schon ein Unternehmen mit Problemen kaufen? Tatsächlich gibt es jedoch spezialisierte Investoren, die sich genau auf solche Situationen fokussiert haben und in der Krise Chancen statt nur Risiken sehen.

Aber welche Investoren sind das? Was motiviert sie zum Kauf? Und wie finden Sie als Unternehmer den richtigen Partner für Ihre Situation? Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die Welt der Distressed-Investoren und zeigt, wie Sie den passenden Käufer für Ihr verschuldetes Unternehmen identifizieren.

Was sind Distressed-Investoren?

Distressed-Investoren sind spezialisierte Kapitalanleger, die sich auf den Erwerb und die Sanierung notleidender Unternehmen konzentriert haben. Sie verfügen über das erforderliche Know-how, die finanziellen Mittel und die Erfahrung, um krisengeschüttelte Betriebe zu übernehmen und wieder profitabel zu machen.

Warum investieren sie in Problemfälle?

Attraktive Bewertungen: Verschuldete Unternehmen werden oft deutlich unter ihrem intrinsischen Wert verkauft, was hohe Renditemöglichkeiten eröffnet.

Marktineffizienzen nutzen: Während die meisten Investoren Problemfälle meiden, erkennen Spezialisten oft versteckte Werte und Sanierungspotenziale.

Weniger Konkurrenz: Da viele Investoren verschuldete Unternehmen scheuen, ist der Bieterwettbewerb geringer.

Expertise als Wettbewerbsvorteil: Ihre Spezialisierung auf Turnaround-Situationen verschafft ihnen einen entscheidenden Vorteil gegenüber Generalisten.

Welche Arten von Investoren gibt es?

Private Equity Funds mit Distressed-Fokus

Spezialisierte Distressed-Fonds sind Private Equity Gesellschaften, die sich ausschließlich auf notleidende Unternehmen konzentrieren. Sie verfügen über erhebliche finanzielle Ressourcen und ein erfahrenes Management-Team.

Typische Eigenschaften: Diese Fonds verwalten meist Volumina zwischen 100 Millionen und mehreren Milliarden Euro. Sie können sowohl Eigenkapital als auch Fremdkapital bereitstellen und haben oft einen Anlagehorizont von 3-7 Jahren.

Zielunternehmen: Mittelständische bis große Unternehmen mit Umsätzen ab 50 Millionen Euro, die operativ gesund sind, aber finanzielle Probleme haben.

Bekannte Beispiele: Aurelius, Mutares, Paragon Partners oder international KKR, Apollo Global Management.

Strategische Käufer aus der Branche

Wettbewerber oder verwandte Unternehmen sehen in verschuldeten Konkurrenten oft strategische Chancen. Sie können Synergien heben, Marktanteile gewinnen oder ihre Produktpalette erweitern.

Konsolidierungschancen: Besonders in fragmentierten Branchen nutzen etablierte Unternehmen Krisen für Marktkonsolidierung.

Asset-orientierte Käufe: Manchmal interessieren sich strategische Käufer nur für bestimmte Vermögenswerte wie Patente, Kundenstämme oder Produktionsanlagen.

Geografische Expansion: Internationale Unternehmen können durch den Kauf verschuldeter lokaler Unternehmen kostengünstig in neue Märkte eintreten.

Family Offices und vermögende Privatpersonen

Family Offices verwalten das Vermögen wohlhabender Familien und investieren oft langfristig orientiert. Sie können flexibler agieren als institutionelle Investoren und haben manchmal persönliche Verbindungen zu bestimmten Branchen.

Unternehmer-Investoren: Erfolgreiche Geschäftsleute, die ihr Kapital und ihre Erfahrung in Turnaround-Situationen einsetzen möchten.

Geduldiges Kapital: Diese Investoren haben oft einen längeren Anlagehorizont und können geduldig an der Sanierung arbeiten.

Turnaround-Spezialisten und Sanierungsgesellschaften

Operative Turnaround-Manager sind erfahrene Geschäftsführer, die sich auf die Sanierung spezialisiert haben. Sie bringen oft eigenes Kapital mit oder arbeiten mit Finanzierungspartnern zusammen.

Sanierungsgesellschaften: Unternehmen wie die Deutsche Beteiligungs AG oder Quadriga Capital, die sich auf die Restrukturierung und den Verkauf von Krisenunternehmen spezialisiert haben.

Management-Buy-Out-Teams: Bestehende oder externe Manager, die das Unternehmen selbst übernehmen möchten.

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Wonach suchen diese Investoren?

Welche Kriterien sind entscheidend?

Operativ gesunde Geschäftsmodelle: Die meisten Distressed-Investoren bevorzugen Unternehmen, deren Probleme primär finanzieller Natur sind, nicht operativ.

Erkennbare Werttreiber: Marktführerschaft in Nischen, einzigartige Technologien, starke Marken oder loyale Kundenstämme erhöhen die Attraktivität.

Sanierbarkeit: Das Unternehmen muss realistische Chancen auf eine erfolgreiche Restrukturierung haben.

Managementqualität: Ein kompetentes und motiviertes Management-Team ist oft entscheidend für den Sanierungserfolg.

Welche Branchen sind besonders attraktiv?

Technologie und Software: Hohe Margen, skalierbare Geschäftsmodelle und wertvolle intellektuelle Eigentumsrechte.

Gesundheitswesen: Stabile Nachfrage, regulatorische Hürden für Wettbewerber und demografische Trends.

Industrielle Fertigung: Etablierte Kundenverhältnisse, spezialisierte Ausrüstung und Markteintrittsbarrieren.

Konsumgüter: Bekannte Marken, etablierte Vertriebskanäle und loyale Kundenbasis.

Was schreckt Investoren ab?

Strukturelle Branchenprobleme: Industrien im dauerhaften Niedergang sind unattraktiv.

Rechtliche Risiken: Umweltlasten, Produkthaftung oder laufende Rechtsstreitigkeiten erhöhen das Risiko.

Abhängigkeiten: Extreme Kundenkonzentration oder Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten.

Veraltete Technologie: Unternehmen, die grundlegende Modernisierung benötigen.

Wie finden Sie den passenden Investor?

Welche Vorbereitungen sind notwendig?

Ehrliche Situationsanalyse: Erstellen Sie eine schonungslose Aufstellung der Probleme und Potenziale Ihres Unternehmens.

Investment-Story entwickeln: Formulieren Sie klar, warum Ihr Unternehmen trotz Verschuldung eine attraktive Investition darstellt.

Datenraum vorbereiten: Stellen Sie alle relevanten Informationen übersichtlich zusammen.

Rechtliche Risiken identifizieren: Lassen Sie alle potenziellen Haftungsrisiken von Anwälten prüfen.

Wie identifizieren Sie potenzielle Käufer?

Marktforschung betreiben: Recherchieren Sie, welche Investoren in Ihrer Branche oder bei ähnlichen Situationen aktiv waren.

Branchenkontakte nutzen: Sprechen Sie mit Beratern, Anwälten und anderen Unternehmern über potenzielle Interessenten.

Spezialisierte Intermediäre: M&A-Berater mit Distressed-Erfahrung kennen die relevanten Investoren.

Öffentliche Quellen: Pressemitteilungen, Geschäftsberichte und Branchenpublikationen geben Hinweise auf aktive Investoren.

Welche Rolle spielen Intermediäre?

Investment-Banken: Große Banken haben oft spezialisierte Distressed-Teams für größere Transaktionen.

Boutique-Berater: Spezialisierte M&A-Berater kennen oft die relevanten Investoren besser als Generalisten.

Turnaround-Berater: Sanierungsberater haben meist gute Kontakte zu Distressed-Investoren.

Rechtsanwälte: Insolvenz- und Sanierungsanwälte arbeiten regelmäßig mit entsprechenden Investoren zusammen.

Wie läuft der Verkaufsprozess ab?

Welche Besonderheiten gibt es bei Distressed-Deals?

Zeitdruck: Verschuldete Unternehmen haben meist wenig Zeit für langwierige Verkaufsprozesse.

Begrenzte Verhandlungsmacht: Die schwache Position des Verkäufers beeinflusst die Verhandlungen.

Umfangreiche Due Diligence: Käufer prüfen besonders gründlich, da die Risiken höher sind.

Komplexe Strukturierung: Die Transaktion muss oft verschiedene Gläubigerinteressen berücksichtigen.

Wie bereiten Sie sich auf Verhandlungen vor?

Realistische Bewertung: Überzogene Preisvorstellungen führen zum Scheitern. Lassen Sie Ihr Unternehmen objektiv bewerten.

Verhandlungsprioritäten definieren: Was ist wichtiger – Preis, Arbeitsplätze, Fortführung des Geschäfts?

Alternativen entwickeln: Haben Sie immer einen Plan B, falls Verhandlungen scheitern.

Professionelle Unterstützung: Erfahrene Berater können entscheidend für den Verhandlungserfolg sein.

Welche Deal-Strukturen sind üblich?

Asset Deals: Übertragung nur der werthaltigen Vermögensgegenstände ohne Schulden.

Share Deals mit Schuldenregulierung: Verkauf der Anteile bei gleichzeitiger Regelung der Altverbindlichkeiten.

Earn-Out-Vereinbarungen: Teil des Kaufpreises hängt von der zukünftigen Entwicklung ab.

Management-Beteiligung: Bestehende Führungskräfte bleiben oft als Minderheitsgesellschafter beteiligt.

Was erwarten Investoren von der Zusammenarbeit?

Welche Unterstützung benötigen sie vom Management?

Vollständige Transparenz: Verschweigen Sie keine Probleme – Investoren finden sie ohnehin heraus.

Aktive Mitarbeit: Unterstützen Sie die Due Diligence und stehen für Fragen zur Verfügung.

Realistische Planung: Erstellen Sie gemeinsam realistische Sanierungspläne.

Change-Bereitschaft: Seien Sie offen für notwendige Veränderungen im Unternehmen.

Wie können Sie Ihre Attraktivität erhöhen?

Schnelle Entscheidungen: Zeigen Sie, dass Sie handlungsfähig und entscheidungsfreudig sind.

Kostenreduktion einleiten: Beginnen Sie bereits vor dem Verkauf mit notwendigen Kostensenkungen.

Stakeholder-Management: Halten Sie Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten bei der Stange.

Rechtliche Sauberkeit: Räumen Sie soweit möglich rechtliche Risiken aus dem Weg.

Welche Fallstricke sollten Sie vermeiden?

Häufige Fehler beim Verkauf an Distressed-Investoren

Zu spätes Handeln: Je länger Sie warten, desto schwächer wird Ihre Verhandlungsposition.

Unrealistische Erwartungen: Distressed-Käufe erzielen selten Top-Bewertungen.

Mangelnde Vorbereitung: Unvollständige oder unorganisierte Informationen schrecken Investoren ab.

Falsche Zielgruppe: Nicht jeder Investor passt zu jedem Unternehmen.

Wie erkennen Sie seriöse Investoren?

Track Record prüfen: Schauen Sie sich frühere Transaktionen und deren Erfolg an.

Referenzen einholen: Sprechen Sie mit anderen Unternehmern, die bereits verkauft haben.

Finanzielle Solidität: Vergewissern Sie sich, dass der Investor über ausreichende Mittel verfügt.

Kultureller Fit: Passen die Wertvorstellungen und Ziele zusammen?

Welche Rolle spielt die Finanzierung?

Wie finanzieren Distressed-Investoren ihre Käufe?

Eigenkapital: Meist bringen Investoren 30-50% Eigenkapital mit.

Bankfinanzierung: Trotz der Risiken vergeben spezialisierte Banken Kredite für Distressed-Deals.

Mezzanine-Kapital: Hybridfinanzierung zwischen Eigen- und Fremdkapital.

Vendor Loans: Verkäufer gewähren teilweise Kredite an den Käufer.

Welche Finanzierungsquellen nutzen sie?

Asset-Based Lending: Finanzierung auf Basis der Vermögenswerte.

Cash-Flow-Finanzierung: Kreditvergabe basierend auf erwarteten Zahlungsströmen.

Factoring: Vorfinanzierung von Forderungen zur Liquiditätsverbesserung.

Sale-and-Lease-Back: Verkauf und Rückmiete von Immobilien oder Ausrüstung.

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Erfolgsbeispiele: Wenn Distressed-Investments funktionieren

Welche Faktoren führen zum Erfolg?

Richtige Problemdiagnose: Erfolgreiche Investoren erkennen die wahren Ursachen der Krise.

Schnelle Umsetzung: Notwendige Maßnahmen werden zügig umgesetzt.

Stakeholder-Einbindung: Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten werden mitgenommen.

Operative Expertise: Neben Kapital bringen Investoren auch Know-how mit.

Typische Sanierungsstrategien

Kostensenkung: Reduktion von Personal-, Material- und Gemeinkosten.

Portfolio-Bereinigung: Fokussierung auf profitable Geschäftsbereiche.

Wachstumsinvestitionen: Gezielte Investitionen in zukunftsträchtige Bereiche.

Digitalisierung: Modernisierung von Prozessen und IT-Systemen.

Langfristige Perspektiven

Wertsteigerung: Erfolgreiche Sanierungen können den Unternehmenswert vervielfachen.

Exit-Strategien: Verkauf an strategische Käufer oder Börsengang nach der Sanierung.

Arbeitsplatzerhaltung: Viele Sanierungen retten mehr Jobs als Insolvenzen.

Marktposition: Gestärkte Unternehmen können ihre Wettbewerbsposition ausbauen.

Fazit: Die richtige Investoren-Partnerschaft als Rettungsanker

Der Verkauf an spezialisierte Distressed-Investoren kann für verschuldete Unternehmen eine echte Chance darstellen. Diese Investoren bringen nicht nur Kapital mit, sondern auch die Erfahrung und das Know-how für erfolgreiche Turnarounds.

Entscheidend ist die richtige Vorbereitung: Eine ehrliche Analyse der Situation, realistische Bewertungen und die Identifikation passender Investoren erhöhen die Erfolgsaussichten erheblich.

Timing ist kritisch: Je früher Sie handeln, desto mehr Optionen haben Sie und desto besser ist Ihre Verhandlungsposition.

Professionelle Unterstützung zahlt sich aus: Erfahrene Berater kennen die relevanten Investoren und können den Prozess erheblich beschleunigen.

Für Unternehmer in der Krise können Distressed-Investoren der entscheidende Partner sein, um das Unternehmen zu retten und wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Die Investoren profitieren von attraktiven Renditen, während das Unternehmen eine zweite Chance erhält.

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Über den Autor

Christopher Heckel profile picture

Christopher Heckel

Co-Founder & CTO

Christopher hat als CTO des Mittelstandsfinanziers Creditshelf die digitale Transformation von Finanzlösungen für den Mittelstand geleitet. viaductus wurde mit dem Ziel gegründet, mit Technologie für Unternehmensübernahmen und -verkäufe Menschen zu unterstützen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

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