Firma im StaRUG verkaufen - Schritt für Schritt Anleitung

Wie können Sie Ihr Unternehmen im StaRUG-Verfahren verkaufen? Diese detaillierte Anleitung erklärt alle Schritte, rechtlichen Voraussetzungen und praktischen Tipps für einen erfolgreichen Verkauf im Stabilisierungsverfahren.

10 min Lesezeit

🏢Möchten Sie Ihre GmbH verkaufen?

Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf viaductus und erhalten Sie Zugang zu passenden Käufern.

Jetzt kostenlos inserieren
Über 4000+ Inserierte Unternehmen
🔒Komplett anonym und sicher
👔Qualifizierte Käufer

Das StaRUG-Verfahren bietet Unternehmen in der Krise eine Alternative zur Insolvenz – und eröffnet dabei auch neue Möglichkeiten für einen strukturierten Verkauf. Aber unter welchen Bedingungen ist ein Verkauf im Stabilisierungsverfahren möglich? Und wie läuft der Prozess konkret ab?

Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen, wann und wie Sie Ihr Unternehmen im StaRUG-Verfahren verkaufen können – von der Vorbereitung bis zum erfolgreichen Abschluss.

Was ist das StaRUG-Verfahren?

Das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) ist seit dem 1. Januar 2021 in Kraft und bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich außerhalb eines Insolvenzverfahrens zu sanieren. Es handelt sich um ein präventives Instrument, das eingesetzt werden kann, bevor die Insolvenzreife eintritt.

Wann kann das StaRUG-Verfahren angewendet werden?

Das StaRUG greift bei drohender Zahlungsunfähigkeit oder drohender Überschuldung. Entscheidend ist: Das Unternehmen muss noch nicht insolvenzreif sein, aber die Krise muss absehbar sein. Die Geschäftsführung muss prognostizieren können, dass ohne Sanierungsmaßnahmen innerhalb der nächsten 24 Monate eine Insolvenz droht.

Welche Vorteile bietet StaRUG gegenüber der Insolvenz?

Vermeidung der Insolvenz: Das Verfahren ermöglicht eine Sanierung ohne die negativen Folgen einer Insolvenz, wie Reputationsverlust oder automatische Kündigung von Verträgen.

Erhaltung der Geschäftsführung: Anders als in der Insolvenz behält das Management die volle Kontrolle über das Unternehmen.

Flexible Gestaltung: Der Sanierungsplan kann individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten werden.

Gläubigerschutz mit Mehrheitsprinzip: Auch widersprechende Gläubiger können durch eine Mehrheitsentscheidung überstimmt werden.

Ist ein Verkauf im StaRUG-Verfahren möglich?

Unter welchen Voraussetzungen kann verkauft werden?

Ein Verkauf im StaRUG-Verfahren ist grundsätzlich möglich und ausdrücklich vorgesehen. Das Gesetz erlaubt es, den Verkauf des Unternehmens oder wesentlicher Unternehmensteile als Sanierungsmaßnahme in den Restrukturierungsplan aufzunehmen.

Verkauf als Sanierungsstrategie: Der Verkauf muss als Teil einer kohärenten Sanierungsstrategie dargestellt werden. Es reicht nicht aus, das Unternehmen einfach nur loswerden zu wollen.

Gläubigerinteressen berücksichtigen: Der Verkauf muss den Interessen der Gläubiger dienen und zu einer besseren Befriedigung führen, als sie ohne Sanierung zu erwarten wäre.

Transparenz und Fairness: Alle Beteiligten müssen über den geplanten Verkauf informiert werden, und der Verkaufsprozess muss fair und transparent ablaufen.

Welche Verkaufsformen sind im StaRUG möglich?

Share Deal: Der Verkauf von Gesellschaftsanteilen ist möglich, wenn die Altschulden durch den Restrukturierungsplan geregelt werden.

Asset Deal: Der Verkauf einzelner Vermögensgegenstände oder Geschäftsbereiche kann Teil der Sanierungsstrategie sein.

Investor-Einstieg: Statt eines kompletten Verkaufs kann auch ein Investor einsteigen und frisches Kapital zuführen.

Management Buy-Out: Die bestehende Geschäftsführung kann das Unternehmen im Rahmen des StaRUG-Verfahrens übernehmen.

Wie läuft der Verkauf im StaRUG-Verfahren ab?

Schritt 1: Ist das StaRUG-Verfahren der richtige Weg?

Krisenanalyse durchführen: Prüfen Sie, ob tatsächlich eine drohende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegt, aber noch keine akute Insolvenzreife besteht.

Alternative Sanierungswege bewerten: Können Sie das Unternehmen durch andere Maßnahmen retten, oder ist ein Verkauf die beste Option?

Rechtliche Beratung einholen: Ein erfahrener Sanierungsanwalt sollte die Situation bewerten und die Erfolgsaussichten eines StaRUG-Verfahrens einschätzen.

Zeitfaktor berücksichtigen: Je früher Sie handeln, desto mehr Optionen haben Sie. Warten Sie nicht, bis die Insolvenzreife unmittelbar bevorsteht.

Schritt 2: Wie bereiten Sie den Restrukturierungsplan vor?

Umfassende Unternehmensanalyse: Erstellen Sie eine detaillierte Aufstellung der aktuellen Finanzlage, einschließlich aller Verbindlichkeiten, Vermögenswerte und Cashflow-Prognosen.

Sanierungsstrategie entwickeln: Definieren Sie klar, warum ein Verkauf die beste Lösung ist und wie er zur Sanierung beitragen wird.

Gläubigergruppen identifizieren: Ermitteln Sie alle betroffenen Gläubigergruppen und deren jeweilige Forderungen.

Verkaufsstrategie festlegen: Bestimmen Sie, was verkauft werden soll (Anteile, Assets, Geschäftsbereiche) und zu welchen Konditionen.

Schritt 3: Wie finden Sie den richtigen Käufer?

Käuferkreis definieren: Identifizieren Sie potenzielle strategische Käufer, Finanzinvestoren oder Management-Teams.

Vertraulichkeitsvereinbarungen abschließen: Schützen Sie sensible Unternehmensinformationen während der Käufersuche.

Due Diligence vorbereiten: Stellen Sie alle relevanten Unterlagen zusammen, die potenzielle Käufer für ihre Prüfung benötigen.

Verhandlungsstrategie entwickeln: Bereiten Sie sich auf Preisverhandlungen vor und definieren Sie Ihre Mindestanforderungen.

Schritt 4: Wie gestalten Sie den Restrukturierungsplan?

Verkauf als Kernmaßnahme: Beschreiben Sie detailliert, wie der Verkauf zur Sanierung beitragen wird und welche Vorteile er für alle Beteiligten bringt.

Gläubigerbehandlung regeln: Legen Sie fest, wie die Erlöse aus dem Verkauf zur Befriedigung der Gläubiger verwendet werden.

Zeitplan definieren: Erstellen Sie einen realistischen Zeitplan für die Umsetzung des Verkaufs.

Alternativszenarien aufzeigen: Beschreiben Sie, was passieren würde, wenn der Plan nicht umgesetzt wird.

🏢Möchten Sie Ihre GmbH verkaufen?

Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf viaductus und erhalten Sie Zugang zu passenden Käufern.

Jetzt kostenlos inserieren
Über 4000+ Inserierte Unternehmen
🔒Komplett anonym und sicher
👔Qualifizierte Käufer

Schritt 5: Wie gewinnen Sie die Gläubiger für Ihren Plan?

Frühzeitige Kommunikation: Informieren Sie wichtige Gläubiger bereits vor der formellen Planvorlage über Ihre Absichten.

Vorteile aufzeigen: Erklären Sie klar, warum der Verkauf für die Gläubiger vorteilhafter ist als eine Insolvenz.

Kompromissbereitschaft zeigen: Seien Sie offen für Anpassungen am Plan, wenn dadurch die Zustimmung erhöht werden kann.

Professionelle Moderation: Nutzen Sie erfahrene Sanierungsberater für Gläubigerversammlungen und Verhandlungen.

Schritt 6: Wie läuft das gerichtliche Verfahren ab?

Planvorlage beim Gericht: Reichen Sie den Restrukturierungsplan beim zuständigen Amtsgericht ein.

Gerichtliche Prüfung: Das Gericht prüft die formellen Voraussetzungen und die Durchführbarkeit des Plans.

Gläubigeranhörung: Alle betroffenen Gläubiger erhalten die Möglichkeit, sich zum Plan zu äußern.

Abstimmung organisieren: Je nach Plan kann eine förmliche Abstimmung der Gläubiger erforderlich werden.

Schritt 7: Wie setzen Sie den Verkauf um?

Vertragsverhandlungen finalisieren: Schließen Sie die Kaufverhandlungen ab, sobald der Plan bestätigt ist.

Due Diligence abschließen: Ermöglichen Sie dem Käufer eine abschließende Prüfung des Unternehmens.

Vollzugsbedingungen erfüllen: Stellen Sie sicher, dass alle im Kaufvertrag vereinbarten Bedingungen erfüllt werden.

Erlösverteilung durchführen: Verteilen Sie die Verkaufserlöse gemäß dem bestätigten Restrukturierungsplan.

Welche Herausforderungen können auftreten?

Wie gehen Sie mit Widerständen um?

Gläubigerproteste: Einzelne Gläubiger könnten den Verkauf ablehnen, weil sie sich benachteiligt fühlen. Hier hilft oft eine transparente Kommunikation und die Aufzeigung von Alternativen.

Zeitdruck: Während der Verhandlungen kann sich die finanzielle Situation verschlechtern. Haben Sie immer einen Plan B bereit.

Käuferrückzug: Potenzielle Käufer könnten während des Verfahrens abspringen. Verhandeln Sie möglichst mit mehreren Interessenten parallel.

Welche rechtlichen Risiken bestehen?

Anfechtung des Plans: Gläubiger können versuchen, den Plan anzufechten, wenn sie sich unfair behandelt fühlen.

Haftungsrisiken: Auch im StaRUG-Verfahren können Geschäftsführer persönlich haften, wenn sie ihre Pflichten verletzen.

Vollstreckungsschutz: Der Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen ist zeitlich begrenzt und kann nicht beliebig verlängert werden.

Welche Kosten entstehen beim StaRUG-Verkauf?

Mit welchen Verfahrenskosten müssen Sie rechnen?

Gerichtskosten: Die Kosten für das gerichtliche Verfahren richten sich nach dem Unternehmenswert und können mehrere tausend Euro betragen.

Beratungskosten: Rechtsanwälte, Sanierungsberater und M&A-Spezialisten verursachen erhebliche Kosten, die aber meist notwendig sind.

Gutachterkosten: Oft sind externe Gutachten zur Unternehmensbewertung oder Sanierungsfähigkeit erforderlich.

Kommunikationskosten: Die Information und Koordination der Gläubiger kann aufwendig und kostspielig werden.

Wie können Sie die Kosten minimieren?

Frühzeitige Planung: Je besser Sie vorbereitet sind, desto effizienter läuft das Verfahren ab.

Erfahrene Berater: Spezialisierte Berater arbeiten effizienter als Generalisten.

Klare Kommunikation: Transparenz von Anfang an reduziert Nachfragen und Widerstände.

Welche Alternativen gibt es zum StaRUG-Verkauf?

Wann ist eine außergerichtliche Einigung besser?

Wenn nur wenige Gläubiger betroffen sind und diese kooperativ sind, kann eine außergerichtliche Sanierung schneller und kostengünstiger sein. Der Verzicht auf das formelle StaRUG-Verfahren spart Zeit und Geld.

Wann sollten Sie doch die Insolvenz wählen?

Wenn die Krise bereits zu weit fortgeschritten ist oder die Gläubiger mehrheitlich unkooperativ sind, kann die Insolvenz mit übertragender Sanierung die bessere Option sein. Hier übernimmt der Insolvenzverwalter die Verhandlungen mit den Gläubigern.

Welche Rolle spielt das Schutzschirmverfahren?

Das Schutzschirmverfahren ist eine Mischform zwischen StaRUG und Insolvenz. Es bietet mehr Schutz vor Gläubigerzugriffen, erfordert aber bereits den Insolvenzantrag.

Erfolgsbeispiele: Wann funktioniert der StaRUG-Verkauf?

Welche Branchen profitieren besonders?

Technologie-Unternehmen: Hohe immaterielle Werte und wenige materielle Assets machen den Verkauf attraktiv.

Dienstleistungsunternehmen: Kundenstamm und Know-how können auch in der Krise wertvoll sein.

Familienunternehmen: Oft besteht großes Interesse, das Unternehmen in der Familie oder unter den Mitarbeitern zu halten.

Was sind typische Erfolgsfaktoren?

Rechtzeitiges Handeln: Je früher das Verfahren eingeleitet wird, desto mehr Optionen bestehen.

Professionelle Begleitung: Erfahrene Berater erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit erheblich.

Realistische Bewertung: Überzogene Preisvorstellungen führen zum Scheitern.

Gläubiger-Kooperation: Eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Hauptgläubigern ist meist entscheidend.

🏢Möchten Sie Ihre GmbH verkaufen?

Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf viaductus und erhalten Sie Zugang zu passenden Käufern.

Jetzt kostenlos inserieren
Über 4000+ Inserierte Unternehmen
🔒Komplett anonym und sicher
👔Qualifizierte Käufer

Fazit: StaRUG-Verkauf als Chance in der Krise

Der Verkauf eines Unternehmens im StaRUG-Verfahren bietet eine strukturierte Alternative zur Insolvenz. Das Verfahren ermöglicht es, auch in der Krise noch einen fairen Verkaufspreis zu erzielen und die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen.

Entscheidend ist das richtige Timing: Das StaRUG-Verfahren kann nur eingeleitet werden, solange noch keine akute Insolvenzreife besteht. Wer zu lange wartet, verliert diese Option.

Professionelle Begleitung ist unverzichtbar: Die Komplexität des Verfahrens und die rechtlichen Risiken erfordern erfahrene Berater. Die Investition in gute Beratung zahlt sich meist aus.

Transparenz schafft Vertrauen: Eine offene Kommunikation mit Gläubigern und potenziellen Käufern erhöht die Erfolgsaussichten erheblich.

Für Unternehmen in der Krise kann der StaRUG-Verkauf eine echte Chance sein – vorausgesetzt, er wird professionell vorbereitet und durchgeführt. Die Alternative ist oft die Insolvenz mit ungewissem Ausgang.

🏢Möchten Sie Ihre GmbH verkaufen?

Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf viaductus und erhalten Sie Zugang zu passenden Käufern.

Jetzt kostenlos inserieren
Über 4000+ Inserierte Unternehmen
🔒Komplett anonym und sicher
👔Qualifizierte Käufer

Über den Autor

Christopher Heckel profile picture

Christopher Heckel

Co-Founder & CTO

Christopher hat als CTO des Mittelstandsfinanziers Creditshelf die digitale Transformation von Finanzlösungen für den Mittelstand geleitet. viaductus wurde mit dem Ziel gegründet, mit Technologie für Unternehmensübernahmen und -verkäufe Menschen zu unterstützen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

Wie viel ist Ihr Unternehmen wert?

Nutzen Sie unser kostenloses Bewertungstool und erhalten Sie in wenigen Minuten eine erste fundierte Einschätzung.